Bonding direkt nach der Geburt – große Wirkung für Mutter und Kind
Beim Bonding spricht man vom ungestörten Haut-zu-Haut-Kontakt unmittelbar nach der Geburt des Kindes. Das Baby wird dabei mit trockenen, warmen Tüchern zugedeckt. Diese Phase des Hautkontakts sollte mindestens eine Stunde oder bis zum ersten Stillen aufrechterhalten und nur aus zwingenden medizinischen Gründen unterbrochen werden.
Bonding direkt nach der Geburt ist nicht nur emotional bedeutsam, sondern hat auch zahlreiche medizinische Vorteile für Mutter und Kind. Indem du diese ersten wertvollen Stunden nutzt, legst du den Grundstein für eine starke und gesunde Beziehung.
Haut-zu-Haut-Kontakt mit der Mutter nach der Geburt löst beim Neugeborenen einen internen Prozess aus, der als neun instinktive Phasen bezeichnet wird: Geburtsschrei, Entspannung, Erwachen, Aktivität, Ruhe, Kriechen, Vertrautmachen, Saugen und Schlafen.
Medizinische Vorteile für dein Kind
Stabilisierung der Vitalzeichen: Haut-zu-Haut-Kontakt hilft, die Herzfrequenz, Atmung und Körpertemperatur des Neugeborenen zu stabilisieren.
Förderung der emotionalen Sicherheit: Der frühe Kontakt hilft dem Kind, sich sicher und geborgen zu fühlen, was die Grundlage für eine gesunde emotionale Entwicklung legt.
Leichtere Anpassung an die Außenwelt: Schnellere Entspannung, dadurch weniger Weinen und geringerer Energieverbrauch.
Förderung des Stillens: Der frühe und ausgiebige Kontakt erhöht die Wahrscheinlichkeit für einen erfolgreichen Stillstart, da dein Baby instinktiv nach der Brust suchen wird, wodurch alle nötigen Stillreflexe aktiviert werden. Das Risiko für eine Zufütterung wird dadurch ebenfalls verringert.
Stabilisierung des Blutzuckers: Durch ausgiebiges Bonding wird der Blutzuckerspiegel stabilisiert.
Medizinische Vorteile für dich als Mutter
Förderung der Milchproduktion: Haut-zu-Haut-Kontakt und frühes Stillen stimulieren die Freisetzung von Prolaktin und Oxytocin, was die Milchproduktion anregt.
Schnellere Erholung: Mütter, die frühzeitig Bonding erleben, haben oft eine schnellere körperliche und emotionale Erholung nach der Geburt. Oxytocin hilft auch, die Gebärmutterkontraktionen nach der Geburt zu verstärken, was die Blutung reduziert, die Ausstoßung der Plazenta beschleunigt und die Rückbildung der Gebärmutter fördert.
Reduktion des Risikos für postpartale Depression: Das Gefühl der Verbundenheit und die positiven hormonellen Effekte können das Risiko für postpartale Depressionen senken.
Verbesserte Mutter-Kind-Beziehung: Der frühe Kontakt stärkt die emotionale Bindung und fördert eine positive Beziehung zwischen Mutter und Kind.
Stressreduktion: Der enge Kontakt mit dem Neugeborenen fördert die Ausschüttung von Glückshormonen, die der Mutter helfen, sich zu entspannen und den Stress zu reduzieren. Die Mutter reagiert sensibler auf die Bedürfnisse ihres Kindes, was auch noch nach einem Jahr messbar ist.
Tipps für ein erfolgreiches Bonding
Ausgiebiger Haut-zu-Haut-Kontakt: Lege dein Baby so schnell wie möglich nach der Geburt nackt auf deinen Bauch, für mindestens eine Stunde, bestenfalls bis nach dem ersten Stillen.
Stillen: Lass dein Baby instinktiv nach der Brust suchen und beginne mit dem Stillen, sobald dein Kind seine Stillreflexe aktiviert.
Ruhe und Zeit: Nimm dir Zeit für Ruhe und Intimität, um den Kontakt zu intensivieren.
Väter/Elternteil einbeziehen: Auch Väter sollten Bonding-Zeit haben, um die Bindung zu stärken.
Routineuntersuchungen: Messen und Wiegen sollten erst nach ausgiebigem Bonding oder direkt auf dem Bauch der Mutter erfolgen.
Bonding auf Station: Ausgiebiges Bonding in den ersten Tagen (Mutter und Vater) ist hilfreich. Ein Bondingtop kann dabei unterstützend wirken.
Bonding mag auf den ersten Blick wie eine einfache Maßnahme wirken, ist jedoch von großer Bedeutung für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Eltern und Kind. Sich der Vorteile bewusst zu machen, soll motivieren, auf ausgiebiges Bonding zu achten und das gemeinsame Kennenlernen bewusster zu erleben.
Quelle: Skin‐to‐skin contact the first hour after birth, underlying implications and clinical practice. Widström, A.‐M., Brimdyr, K., Svensson, K., Cadwell, K. and Nissen, E. (2019). Acta Paediatr, 108: 1192-1204. DOI: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/apa.14754
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