Wissenswertes

Große Emotionen begleiten: Wenn Neugeborene weinen

Neugeborene kommunizieren ihre Bedürfnisse oftmals durch Weinen. In der Regel haben sie vorher durch feine Signale bereits darauf aufmerksam gemacht. Wie das Wort „fein“ jedoch bereits verrät, sind diese nicht immer so leicht zu identifizieren.

Was auch normal ist, dass das Schreien meist mit 4-6 Wochen zunimmt und dann mit 10-12 Wochen wieder abnimmt. Die Kinder müssen in den ersten Wochen viel verarbeiten, weshalb sie sich oftmals durch Weinen „mitteilen“ wollen.

Um euch in diesen Phasen zu unterstützen, habe ich versucht, euch in diesem Beitrag weitere mögliche Gründe aufzuzeigen, weshalb euer Kind weinen könnte. 

Von morrowlight

Nähe und Sicherheit

Neugeborene suchen oft nach Nähe und Geborgenheit, da sie sich außerhalb des Mutterleibs noch unsicher fühlen. Versuche ausgiebig zu bonden oder nutze ein Tragetuch, um deinem Kind die benötigte Sicherheit zu geben.

Hungerzeichen

Neugeborene melden sich gerne zu unregelmäßigen Zeiten. Achte auf frühe Hungerzeichen, um Weinen als spätes Hungerzeichen zu vermeiden.

Reizüberflutung

Zu viele Geräusche, Berührungen, Lichter oder Aktivitäten können dein Baby überfordern. Wenn es unruhig ist, versuche selbst ruhig zu bleiben. Ein sanfter Ton oder ein ruhiges Wiegen kann helfen.

Volle Windel

Eine volle oder nasse Windel kann sehr unangenehm sein. Überprüfe regelmäßig die Windel und wechsle sie bei Bedarf, um dein Baby trocken zu halten.

Müdigkeit

Neugeborene benötigen viel Schlaf. Wenn dein Baby weint, könnte es übermüdet sein. Achte auf frühe Anzeichen wie verminderte Körperspannung, gerötete Augen und Gähnen etc.

Überwärmung oder Unterkühlung

Babys können leicht überhitzen oder auskühlen. Überprüfe, ob deinem Baby zu warm oder zu kalt ist, indem du seine Nackentemperatur fühlst. Passe die Kleidung entsprechend an.

Veränderung der Gewohnheiten

Babys gewöhnen sich an ihre Umgebung und Routinen ab einem gewissen Alter. Ausflüge, Urlaube und Feste können sie verunsichern. Versuche, ihm auch hier durch Ruhe und Nähe Sicherheit zu geben.

Verdauungsprobleme

Blähungen oder Koliken sind häufige Probleme bei Neugeborenen. Sanfte Bauchmassagen, das Anheben der Beine oder das Halten in aufrechter Position nach dem Füttern können helfen, die Beschwerden zu lindern.

Schlechte Träume

Auch Neugeborene können schlechte Träume haben. Sanftes Streicheln und beruhigende Worte können deinem Baby helfen, sich wieder sicher zu fühlen.

Erste Zähne

Der Zahnungsschmerz kann dein Baby quälen. Kühle Beißringe oder sanfte Zahnfleischmassagen können Linderung verschaffen.

Wachstumsschübe

In Phasen des schnellen Wachstums weinen Babys häufig mehr. Diese Phasen gehen wieder vorüber. Extra Geduld und Fürsorge sind in dieser Zeit besonders wichtig.

Weitere mögliche Gründe

  • Krankheit: Wenn dein Baby ungewöhnlich viel weint und andere Symptome wie verminderte Ausscheidung, Fieber oder Trinkschwäche zeigt, suche zeitnah einen Arzt auf.

Wie du reagieren kannst

  1. Bleib ruhig: Dein Baby spürt deine Anspannung. Atme tief durch und versuche, ruhig zu bleiben. (ich weiß, leichter gesagt, als getan!)
  2. Biete Nähe an: Tragen, Kuscheln und Hautkontakt sind beruhigend.
  3. Sprich sanft: Deine Stimme und beruhigende Worte können helfen, dein Baby zu beruhigen.
  4. Füttere es: Wenn dein Baby Hunger hat, biete ihm die Brust oder das Fläschchen an.
  5. Schaffe eine ruhige Umgebung: Reduziere Geräusche und helle Lichter.

Tipps für euch als Eltern

Auszeiten und Aufgabenverteilung: Neugeborene in ihren Emotionen zu begleiten, kann wirklich anstrengend und zeitintensiv sein. Dann bleiben Aufgaben im Haushalt, Einkaufen oder Kochen schnell liegen. Es kann hilfreich sein, externe Hilfe von Familie und Freunden anzunehmen. Dauerhafte Erschöpfung ist für niemanden hilfreich und euer Umfeld freut sich meistens, etwas tun zu können!

Bindung stärken: Neben den herausfordernden Phasen können schöne Momente schnell in Vergessenheit geraten. Versuch diese im Alltag wieder hervorzuheben. Nehmt vielleicht ein gemeinsames Bad, bondet nochmals ausgiebig, nehmt euch Zeit, euer Kind zu beobachten und seinen Geruch wahrzunehmen. Oftmals sind diese kleinen Momente Balsam für die Seele.

Atme tief durch: Unsere Atmung hat Einfluss auf unser Nervensystem. Wenn wir gestresst sind, kann eine tiefe, bewusste Bauchatmung uns beruhigen und hilft, in Verbindung mit uns selbst zu bleiben.

Hilfe suchen: Wenn du das Gefühl hast, an deine Grenzen zu kommen, sprich darüber. Es gibt Hebammen, Ärzte, Schreiambulanzen und viele weitere Angebote, die dich emotional durch diese Zeit begleiten können.

Ihr schafft das! 

Viele Kinder „erzählen“ und drücken ihre Gefühle durch das Weinen aus. Versuch, wenn es deine Kräfte zulassen, dabei zu bleiben und diese Emotion zu begleiten. Mit jeder Zuwendung stärkst du die Bindung zu deinem Kind und hilfst ihm, sich geborgen zu fühlen. Ihr als Eltern leistet in dieser Zeit unglaublich viel – sagt euch das gegenseitig!

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