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Symphysenlockerung in der Schwangerschaft: Wie verschaffe ich mir Linderung?

Viele Frauen kennen es: Schmerzen beim seitlichen Liegen, Aufstehen, Anziehen oder Treppensteigen. Manche haben auch Probleme beim Heben, schnellerem Gehen oder bleiben vor Schmerzen im schwangerschaftstypischen „Watschelgang“. Es drückt und zieht und pieckst im Becken – das kann an einer Sympyhsenlockerung liegen und ich möchte dir ein paar Optionen mitgeben, was du tun kannst, um die Schmerzen zu lindern.

Was ist überhaupt die Symphyse und wo sitzt sie?
Die Symphyse ist die vordere Verbindung zwischen deinen Beckenknochen. Dieses knorpelige Verbindungsstück hält deine beiden Beckenhälften unten am Schambein zusammen. Diese Verbindung soll sich während der Schwangerschaft auflockern, wird sie jedoch zu locker, kann das schmerzhaft sein.

Was ist eine Symphysenlockerung?
Während der Schwangerschaft produziert der Körper das Hormon Relaxin. Dieses sorgt nicht nur dafür, dass der Gebärmutterhals weicher wird, sondern bewirkt auch, dass im weiblichen Becken die Bänder, Sehnen, Gelenkverbindungen und Knochen elastischer werden. Dies soll dich während der Geburt unterstützen.
Wenn sich die Symphyse (Schambeinfuge) mit dem Fortschreiten der Schwangerschaft weitet, vergrößert sich somit die Lücke zwischen den beiden Beckenknochen um drei bis vier Millimeter. Innerhalb von etwa sechs Monaten nach der Geburt bildet sich dieser Spalt – oft unbemerkt – wieder zurück. Sollte sich die Symphyse jedoch darüber hinaus lockern, kann das die Stabilität beeinträchtigen und dadurch reizen. Das führt dann zu mehr oder weniger starken Schmerzen, die den Alltag erheblich belasten können.

Was kannst du gegen die Symphysenlockerung tun?
Eine Symphysenlockerung kann nicht rückgängig gemacht werden, aber es gibt ein paar Optionen, die Linderung verschaffen:

  1. Schonung: Ganz wichtig ist es, schweres Heben zu vermeiden. Deinen Einkauf, den nassen Wäschekorb oder auch das Geschwisterkind solltest du vermeiden, hochzuheben. Bei deinem Kind kannst du stattdessen versuchen, dich hinzusetzen und durch Umarmungen/Körperkontakt das Bedürfnis nach Nähe zu stillen. Häufiges Treppenlaufen belastet die Symphyse, hier darfst du guten Gewissen die Rolltreppe und den Aufzug benutzen.
  2. Bewegung und Sport: Schonung bedeutet nämlich nicht, dass du ab jetzt gar nichts mehr machen sollst. Im Gegenteil, wer sich nicht bewegt, verstärkt seine Schmerzen. Besonders eignet sich Aqua-Gymnastik, Schwimmen und Dehnübungen, um das Becken zu entlasten und zugleich die Muskeln schonend zu stärken.
  3. Beckenbodentraining: Der Beckenboden trägt einen wesentlichen Teil dazu bei, das knöcherne Becken zu stabilisieren, weshalb gezieltes Beckenbodentraining ein wichtiger Bestandteil ist.
  4. Physiotherapie: Ein Physiotherapeut kann spezielle Übungen zeigen, um muskuläre Verspannungen zu lösen und deine Gelenkfunktion zu verbessern.
  5. Wärmetherapie: Wärme kann die Muskeln entspannen und Schmerzen lindern.
  6. Entspannungstechniken: Tiefe Bauchatmung & Meditationsübungen helfen dir, Stress abzubauen und können Muskeln entspannen, durch die stärkere Durchblutung.
  7. Tragen eines Beckengurts: Auf Rezept kannst du dir einen Beckengurt anschaffen, dieser wirkt stabiler und entlastend. Auch ein geklebtes Kinesiotape kann die Schambeinfuge entlasten. 
  8. Geeignete Schuhe: Ein Besuch beim Orthopäden kann ebenfalls hilfreich sein, denn das passende Schuhwerk verbessert die Haltung und verringert die Belastung auf deinem Becken.
  9. Schmerzlinderung: In Absprache mit deinem Arzt können Schmerzmittel zur Linderung der Beschwerden eingesetzt werden.

Bild: Pexels/ Amina Filkins

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